Kaiserschnitt oder normale Geburt?
In früheren Jahrhunderten war die Schnittentbindung für die Mutter das sichere Todesurteil, denn mit dem damaligen Stand der medizinischen Versorgung gab es keine Möglichkeit, eine so große Bauchwunde angemessen zu versorgen. Heute ist dieser Eingriff eine lebensrettende Maßnahme für beide – oder auch ein Wunsch der Patientin. Die Kaiserschnitt Gründe reichen von medizinischer Notwendigkeit bis hin zur Angst der Mutter vor den Schmerzen einer natürlichen Geburt. Welche Kaiserschnitt Gründe gibt es und wie wirkt sich das auf den Eingriff und das Geburtserlebnis aus?
Die eilige Sectio – Rettung in der Not
Komplikationen bei der Geburt können selbst dann auftreten, wenn die Schwangerschaft davor wunderschön und unproblematisch war. Leider kann niemand den Verlauf einer Geburt vorherbestimmen. Folgende Komplikationen sind Anlässe für einen Notkaiserschnitt:
Info: Ein sogenannter sekundärer Kaiserschnitt wird dann eingeleitet, wenn die Geburt bereits begonnen hat. Meist wollte die werdende Mutter es erst auf natürlichem Wege versuchen. Sie erhält aufgrund der gebotenen Eile eine Vollnarkose und wenn sie wieder aufwacht, sind die Risiken der Geburt gebannt und ihr Baby ist auf der Wel
Erfahren Sie hier mehr über die verschiedenen Kaiserschnitt Gründe
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Steiß- oder Seitenlage des Babys
Ein zwingender Kaiserschnitt ist oft auch dann notwendig, wenn das Baby nicht mit dem Kopf nach unten in der Gebärmutter liegt. In der Steißlage würde es mit den Füßen zuerst auf die Welt kommen. Das birgt das Risiko des Erstickens fürs Baby und ein hohes Verletzungsrisiko für die Mutter. Es kann zwar versucht werden, das Baby kurz vorher noch zu drehen. Das ist allerdings schmerzhaft und gelingt nicht immer. Liegt das Baby in Beckenendlage, können erfahrene Geburtshelfer es möglicherweise trotzdem vaginal zur Welt bringen. Das ist jedoch eine Einzelfallentscheidung.
Verletzungen von Mutter und Kind
Bestimmte Verletzungen oder Erkrankungen von Mutter und Kind sind ebenfalls Grund für den zwingenden Kaiserschnitt. Bei der Frau stehen insbesondere Verletzungen der Wirbelsäule im Vordergrund. Beim Baby sind es Wachstumsdefekte, die die Entscheidung für einen Kaiserschnitt rechtfertigen. Könnten diese unter der Geburt schlimmer werden, sollte das lieber nicht riskiert werden. Solche Verletzungen sind bereits im Verlauf der Schwangerschaft bekannt, daher sind solche Kaiserschnitte lange geplant und keine Überraschung mehr für die Patientin. Sie bekommt ausreichend Zeit, sich auf den Eingriff einzustellen.
Missverhältnis von Becken und Kindsgröße
Normalerweise passt ein Baby durch das Becken der Mutter, auch wenn es im Geburtskanal eng ist. In Ausnahmefällen kann der betreuende Gynäkologe absehen oder zumindest vermuten, dass ein Missverhältnis vorliegt und das Baby zu groß ist, um hindurchzupassen. Das kann passieren, da das Baby entweder sehr groß oder das Becken der Frau ungewöhnlich schmal ist. In diesen Fällen ist ein geplanter Kaiserschnitt denkbar, um Komplikationen von vornherein zu vermeiden. Andernfalls können die Geburtsverletzungen der Frau erheblich ausfallen oder das Kind bleibt im Geburtskanal stecken und es kommt zu einem Geburtsstillstand. Dieser wäre Grund für einen Notfallkaiserschnitt
Ängste der Mutter
Inzwischen gibt es den sogenannten Wunschkaiserschnitt, also die Entbindung per Kaiserschnitt auf ausdrücklichen Wunsch der Frau. Es muss dazu keine medizinische Indikation geben, das Baby hätte also auch auf natürlichem Wege zur Welt kommen können. Bei gewollten Kaiserschnitten stehen meistens Ängste der Frau im Vordergrund. Sie befürchtet, dem Baby könnte etwas passieren, hat vielleicht schon traumatische natürliche Geburten hinter sich und will das nicht noch einmal erleben. Je nachdem, was passiert ist und wie die Frau das verarbeitet hat, kann es tatsächlich sein, dass sie im entscheidenden Moment vor Angst nicht pressen könnte und dann ohnehin ein Notkaiserschnitt erforderlich wäre. Wieder andere Frauen haben auch Angst vor den Schmerzen einer natürlichen Geburt oder möglichen Verletzungen. Dann kann ein primärer Kaiserschnitt durchgeführt werden, bei dem der Geburtstermin vorher geplant wird, ohne dass es zum natürlichen Beginn der Geburt kommt.
Primärer, sekundärer, absoluter und relativer Kaiserschnitt
Kaiserschnitte werden je nach Grund unterteilt und primäre und sekundäre sowie in absolute und relative Kaiserschnitte. Bei einem primären Kaiserschnitt handelt es sich um einen Eingriff, der begonnen wird, ohne dass die Geburt auf natürlichem Wege begonnen hätte. Das bedeutet, es handelt sich um einen geplanten Kaiserschnitt aufgrund einer medizinischen Indikation. Auch Wunschkaiserschnitte werden zu der primären Gruppe gezählt. Beim sekundären Kaiserschnitt hat die Geburt schon begonnen. Meist sind das daher die Notfallkaiserschnitte. Will eine Frau dagegen ausdrücklich per Kaiserschnitt entbinden und die Geburt setzt ein, bevor die OP stattfinden kann, dann fällt auch das unter die sekundären Kaiserschnitte. Ein absoluter Kaiserschnitt ist ein Eingriff, der unvermeidlich ist, da das Baby auf natürlichem Wege nicht zur Welt kommen kann. Es gibt keine Alternative zur Operation. Relative Kaiserschnitte sind Eingriffe, die aus der Situation heraus entstanden sind. Es hätte sein können, dass die Frau spontan entbinden kann und den Eingriff gar nicht braucht. Im Verlauf der Geburt hat sich die Situation jedoch so entwickelt, dass der Kaiserschnitt entweder notwendig oder zumindest medizinisch sinnvoll war.
Quellen:
https://www.barmer.de/gesundheit/themenschwerpunkte/schwangerschaft/kaiserschnitt-106790
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/streitfall-kaiserschnitt-wenn-das-kind-per-skalpell-zur-welt-kommt-1.1417987-3
https://www.netdoktor.de/therapien/kaiserschnitt/